Andri Beyeler

kick & rush

Jeden Samstagnachmittag auf dem Fußballplatz. Elf Freunde müsst ihr sein! Aber was, wenn man der Zwölfte, der Dreizehnte ist? Wenn man immer der Zwölfte, der Dreizehnte ist? Was, wenn man gar nicht erst dazugehört? - Dann läuft das Spiel halt an einem vorbei.
"kick & rush" - ein Stück darüber, wie es ist, im Abseits zu stehen, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, ins Abseits zu laufen.

"Held sein, Sieger sein, Krieger sein - das wollen sie alle und sind doch alles andere als das, nämlich Edelreservisten, Auswechselspieler, zum Zuschauen verdammte Möchtegerns. [...] 'kick & rush' ist ein Muster an Witz und schreiberischem Talent. [...] Beyeler lässt seine Antihelden einen dicken Fragenkatalog über Individualität und Gruppendruck abblättern; doch er tut es so spielerisch, dass man von Jugend nichts (mehr) zu verstehen braucht, um zu verstehen. Von Fußball noch weniger als nichts. Glücklicherweise." (Neue Züricher Zeitung, 18.10.01)

"Fußball bedient sich gern der Mittel des Theaters, selbst wenn man ohne genialen Mittelfeldregisseur spielt. Das Spiel ist dramatisch, die großen Momente sind inszeniert, und der Stadionsprecher drückt sich in einer kunstvollen Spezialsprache aus. Das Theater dagegen tut sich mit den Mitteln des Fußballs immer noch schwer: Oft fehlt das Tempo, die Spiele dauern meistens länger als 90 Minuten, und Spielerwechsel nach der Pause sind auch nicht vorgesehen. Aber es gibt ein Stück, das Fußball und Theater wundersam zusammenführt: 'kick & rush' von Andri Beyeler. [...] Beyelers Kunst besteht darin, drei Dingen zu vertrauen: einer einfachen Geschichte, der Musikalität der Sprache und den Gefühlen." (Hannoversche Allgemeine Zeitung, 21.11.05)

"Das Stück ist nicht autobiografisch. Mir geht es nicht darum, zu erzählen, wie ich bin oder wie ich mit 15 war. Bei 'kick & rush' galt mein Interesse einer Auseinandersetzung mit Außenseiterpositionen, die ich anhand der Figuren zu verhandeln versuchte: der, der sich auf der Ersatzbank einrichtet; der, der raus will und unbedingt spielen will, und der, der Narrenfreiheit hat, weil er schon von Anfang an nicht wirklich dazugehört, gewissermaßen ein Außenseiter von den Außenseitern." (A. Beyeler im Interview mit T. Gallach, Neue Westfälische, 03.06.06)

Jugend, Schauspiel – 3H
ab 14 Jahren
ÜbersetzungFrank, Martin
OriginalspracheSchweizerdeutsch
Zusatzinformationübersetzt ins Estnische von Heli Meisterson, ins Englische von Lilly Beerman und Anne Fritsch, ins Spanische von Marcelo Diaz (www.goethe.de/theaterbibliothek) und ins Russische von Alexander Kabisov (БЕЙ-БЕГИ) unterstützt von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
Auszeichnung: Stipendium Paul Maar, Dramatiker-Werkstatt, Wolfenbüttel
AufführungsgeschichteUA: 12.10.01, raum33, Reihe „Anti-Schublade”, CH-Basel; R: M. Frank
DE: 17.09.03, Junges Ensemble Stuttgart; R: M. Lehmann
ÖE: 04.11.04, TaO!, AT-Graz; R: M. Weissensteiner
Estnische EA: 28.10.05, VAT Theater, EE-Tallinn; R: K. Tudre
Spanische EA: 02.11.07, Companía La Trasera, im Teatro Liberarte, ES-Madrid; R: M. Diaz
Lesung/ Englische EA: 11.-15.03.08, Arad Goch, GB-Aberystwyth, Festival
TSV-ID1136

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