Klaus Schumacher

Scharf!

Ein Stück über das erste Mal und das 'Scharf-Sein' generell - das wäre nichts besonderes, würde Klaus Schumacher nicht sehr geschickt zwischen verschiedenen Darstellungsebenen hin- und herspringen und aus den vielen kleinen Verliebungsgeschichten einen Reigen der Gelüste und Gefühle entwickeln. Da gibt es die "Weisen", die alles über Lust und Liebe zu wissen meinen, die Jugendlichen, die ihre ersten schmerz- und herzlichen Erfahrungen machen - und ihre Coaches, die alle ihre Maßnahmen kommentieren, mal gute und mal weniger gute Ratschläge geben. Wie im Boxring schlingern die Kandidaten durch die Runden, während ein Ringrichter Zäsuren setzt.
Direkt und dennoch diskret und einfühlsam spricht Schumacher all die Schwierigkeiten des Verliebtseins an, ohne plumpe Aufklärung leisten zu wollen. Im Rahmen dieses metaphorischen Geschlechterkampfes, dieses Ringens um Liebe und Anerkennung, schafft er peinliche, schmerzvolle, aber auch beglückende Situationen, die unabhängig vom Alter der Verliebten wirken.
"Scharf!" stellt sich dem Gegensatz zwischen öffentlicher und privater Sexualität, der Kluft zwischen dem, was die Medien vermitteln, und dem, was jeder alleine erfahren muss. Schumacher ist ein witziges Stück gelungen, das erzählt, was jeder kennt: von den Gedanken, die man sich macht, wenn man verliebt ist; von dem dummen Zeug, das man redet, wenn man am meisten beeindrucken will etc. Ein Stück nicht nur über das erste Mal, sondern ein Stück über das Verliebtsein und die Liebe - schließlich bleibt es schwer, sich dem Angehimmelten so zu präsentieren, wie man es gerne täte ...

"Die neue Moks-Produktion ist eine Revue und beginnt und endet mit dem Titelsong: Scharf!, dazwischen brillieren die vier Darsteller mit einem Reigen von kurzen Szenen zum Thema Sex, Lust und Liebe. Und die Inszenierung von Klaus Schumacher kommt weder moralisch noch belehrend daher, sondern zeigt die ersten Liebesversuche als das was sie sind: ein Chaos von Gefühl und Verstand." (Weser Kurier, 21.10.96)

"Die zaghaften, unbeholfenen Begegnungen, erste Schritte auf neuem Terrain, dehnt Schumacher zu atemberaubenden Sekunden-Thrillern. Was sonst oft Anlass für Peinlichkeiten und rote Ohren bietet, gerät hier zur spannenden Entdeckungsreise. [...] Dieses Theater ist am Puls der Jugend und trotzdem weder reißerisch, noch anzüglich." (Wilhelmshavener Zeitung, 05.11.00)

Jugend – 2D 3H
ab 13 Jahren
Werkangabenein Lust-Spiel
BesetzungshinweisSchauspielerangabe bei Mehrfachbesetzung
AufführungsgeschichteUA: 19.10.96, Moks am Bremer Theater; R: K. Schumacher
SE: 16.03.02, Theater zamt & zunder, in der Tuchlaube, CH-Aarau; R: U. Blum
TSV-ID1235

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