„‚Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt. Entscheidet Euch, eh es zu spät ist!‘ – Mit diesen eindringlichen Worten appelliert ein kleiner Kreis von Münchner Studierenden in einem Flugblatt an das Gewissen ihrer Mitmenschen, nicht länger die Augen vor den grausamen Verbrechen der NS-Diktatur zu verschließen und Widerstand zu leisten. Diese Gruppe wird unter dem Namen ‚Weiße Rose‘ in die Geschichtsbücher eingehen, ihre Mitglieder – allen voran Sophie und Hans Scholl – werden zu Symbolfiguren der Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit.
Tatsächlich wagt im Jahre 1943 kaum jemand, kritische Gedanken wie diese laut auszusprechen, denn in einer Diktatur wird jede Freiheit – vor allem eine freie Meinung – als Angriff auf den Staat gewertet. Das Singen eines Liedes kann ins Gefängnis führen, ein falscher Satz den Tod bedeuten.
Die Geschwister Scholl wachsen in einer humanistisch geprägten Familie auf, die den Nationalsozialisten gegenüber kritisch eingestellt ist. Wie die meisten ihrer gleichaltrigen Freunde engagieren Sophie und Hans sich jedoch zunächst mit Begeisterung in den einschlägigen NS-Jugendorganisationen. Auch sie werden vom mitreißenden Gemeinschaftsgefühl getragen, doch als sie das wahre Gesicht dieser Gesinnung erkennen, lassen sie ihrer Überzeugung Taten folgen – bereit, ihr Leben zu opfern.
Die preisgekrönte Dramatikerin und Regisseurin Petra Wüllenweber […] nimmt sich dieses wichtigen und vielschichtigen Stoffs an, der seine Aktualität nie verliert. Denn ein Leben in Frieden und Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordert jeden Tag aufs Neue Einsatz, Zivilcourage und einen wachen Geist.“
(Theater der Jugend, AT-Wien)
„Die Geschichte [der] Zentralfiguren der Widerstandsgruppe Weiße Rose erzählt das Theater der Jugend nun herausragend. Was Petra Wüllenweber (Text und Regie) im Theater im Zentrum zeigt, ist nicht Belehrung, sondern eineinhalb Stunden bestes Theater. Sensibel, ohne Pathos rollt sie […] die Biografien der Geschwister auf.
Kein dekorativer Realismus wartet auf der sparsamen Bühne […], sondern durch Licht […] markierte, ineinander greifende Erzählebenen. Hoffnungen und Befürchtungen, Mitläufer und Gegner des Regimes kommen erhellend zum Zug.
[…] An ‚Die Weiße Rose‘ stimmt vom Ton bis zum Tempo auf eindrückliche Art alles!“
(Der Standard, 13.01.18)
Jugend, Schauspiel – 2D 4H
ab 13 Jahren
Aufführungsgeschichte | UA: 11.01.18, Theater der Jugend, AT-Wien (Auftragswerk); R: Petra Wüllenweber DE: 16.05.20, Burgfestspiele Bad Vilbel, Theaterkeller; R: Milena Wichert |
TSV-ID | 1525 |
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